Wer mit dem Gedanken spielt, ein wenig mehr Flugzeit auf sich zu nehmen, als vielleicht die üblichen 2,5 Stunden nach Mallorca, dem empfehle ich einen Besuch auf Bali. Die Reise wird für die gleiche Dauer nicht teurer, da die Lebenshaltungskosten auf der Tropeninsel relativ gering sind. Je nach Saison, Hauptreisezeit ist wegen der Schulferien in Europa zwischen August und Ende Oktober, variieren die Preise. Dazu später mehr. Danach beginnt offiziell die Regenzeit, obwohl es klimatisch bedingt zu immer weniger Regenfällen kommt.
Das Stromnetz wird mit 220 Volt betrieben und wird von Java aus auf die Insel geleitet. Bei wirklich schlechtem Wetter kommt es des öfteren vor, dass die Versorgung zusammenbricht. Dann heisst es, alle Netzstecker eurer Geräte besser aus der Wand zu ziehen, da bei der Wiederzuschaltung es zu einer gerätezerstörenden Überspannung kommen kann. Es gibt nur zwei Phasen in den Kabeln, Erdung ist nicht wirklich nötig, des öfteren habe ich hier einen erfrischenden Stromschlag der Sonderklasse geniessen dürfen.
Ankunft auf dem Flughafen:
Solltet ihr von Europa aus anreisen, meist mit einer Zwischenlandung, je nach Heimatflughafen eurer Fluggesellschaft verbunden, brennt erst einmal kräftig der Hintern. Ihr habt aber dann Gelegenheit, einige gymnastische Stehübungen auszuüben. Erste Schlange beim Zoll: Jeder Gast auf Bali darf 25 US Dollar für ein 30 Tage Visum entrichten. ( Eine Visumsverlängerung für weitere 30 Tage kann man in der indonesischen Embassy neben dem Flughafen oder bei Bali-Pro ( Kosten:600.000 Rps ), direkt neben der Botschaft der Niederlande beantragen und muss nicht aus Indonesien ausreisen) Dafür bekommt man dann eine Quittung und darf zur nächsten Station, dem Einreisestempel. Seit 2010 wird man direkt fotografiert, der Pass wird eingescannt und geschaut, ob du nicht ein alter Kumpel von Osama bin Laden bist.
Dann geht es weiter zum Gepäckband und anschliessend zur Röntgenkontrolle deines Gepäcks. Da wir natürlich keine verbotenen Waren mitführen, alles kein weiteres Problem. Mitbringen und einführen darf man 1 Liter Alk und keine Ahnung 200 Kippen. Aber wer Zigaretten, auch wenn sie zollfrei irgendwo gekauft wurden mitbringt, großer Fehler!! Die kosten hier zur Zeit unter einem Euro pro Schachtel. Wäre also dumm. Dann kommst du in einen langen Korridor, wo zur Rechten bestimmt 20 Wechselstuben eingerichtet sind. Es ist nie verkehrt, vor der Abreise mal im Internet den aktuellen Kurs unter aktuelle Währungskurse zu checken. Nach der Konjunkturflaute ist der Euro von damaligen 14.500 Rps (indonesischen Rupiah) auf 11.300 Rps abgestürzt. Die Wechselstuben haben alle den gleichen Kurs, vergleichen ist verschwendete Zeit. Wer sein Bares mit einer Kreditkarte abheben möchte, folgende Info: Rechts vor den Gepäckbändern stehen Geldautomaten verschiedener Banken. Seitlich an den ATM könnt ihr sehen, welche Noten der ausspuckt. Maximal 40 sind möglich, die grösste Banknote ist der rote 100.000 er, die nächst Kleinere der blaue 50.000 er. Direkt zu Anfang der Hinweis, daß ihr bei der Ausreise auch noch einmal zur Kasse gebeten werdet, dort wird euer Abschiedsgeschenk von 150.000 Rps fällig. Habt ihr eine Hotelreservierung werdet ihr meistens von denen abgeholt (mind. 4 Sterne) Darunter heisst es, sich ein Taxi zu nehmen. Tickets, damit ihr nicht schon nach 2 Minuten auf balinesischen Boden über das Ohr gehauen werdet, gibt es hinter dem Ausgang rechts an einem Schalter. Eine Fahrt nach Kuta kostet dann 40.000 Rps. Solltet ihr erst jetzt eine Unterkunft suchen kein Problem, jeder Taxifahrer wird echt nett zu euch sein, denn eine fette Provision winkt, wenn er Gäste vermittelt. Tipp: Bucht ein oder zwei Nächte über Asia-Rooms falls ihr nur kurz im Süden bleiben möchtet. Nach dem langen Flug werdet ihr angepisst genug sein um euch nicht noch Stunden durch den Ort kutschieren zu lassen um Preise und Qualität zu vergleichen. Das Klima wird jedem, der neu in Asien ist, eh den Rest geben, versprochen!! Das ist mir 1993 genauso ergangen,. Damals und auch heute noch teilweise, sind keine Gangways an den Fliegern sondern schlichte Treppen und man rennt einige Meter über den Flughafen. Als ich den ersten Meter aus der Tür des Fliegers stieg dachte ich, mir schlägt jemand eins mit der Klimakeule drüber. Ich habe geschwitzt, wie noch nie im Leben zuvor und das innerhalb von ein paar Sekunden. Beim Zoll haben die dann direkt mein Gepäck auf völlig links gedreht da man dachte, ich wäre der Drogendealer No.1.
nicht von den Zahlen verwirren lassen, dazu komme ich später zurück. Balis Süden:
Der Süden von Bali ist touristisch voll erschlossen. Alle Kategorien von Unterkünften sind zu bekommen, vom letzten Loch bis zum 5 Sterne plus Hotel. Australier sind dort eindeutig in der Überzahl, wer die Preise im Känguruhland kennt, eine kleine Flasche Bier im Pub um die 6 € , eine Schachtel Zigaretten 10 € kann sich denken, warum das so ist. Im Süden wird sich dann jeden Abend voll die Kante gegeben und eine Schlägerei ist unter betrunkenen Australiern genauso normal, wie nach 20 Bier mal die Toilette aufzusuchen.
In Großraum Kuta, Sanur und Legian herrscht ein rund um die Uhr ein lebhaftes Treiben. Restaurants, Geschäfte, Discotheken und Bars reihen sich nahtlos aneinander, für Unterhaltung ist jederzeit gesorgt. Nach Jimbaran, südlich des Flughafens, könnt ihr mal eine Ausflug machen, aber wohnen als Backpacker ist nicht drin. Dort steigen die Touris ab, die auch gerne einmal für 250 US $ für eine Nacht abdrücken.
In den letzten Jahren haben immer mehr Prostituierte vor allem aus Java im Süden Balis eine neue Einnahmequelle entdeckt und sind in einschlägigen Bars ab dem Sonnenuntergang zu finden. Wer es mag, bitte schön, aber da es keine Gesundheitskontrollen gibt, kann man sich hier schnell seinen eigenen Blumenkohl für kleines Geld erschmusen.
Die Strände sind tagsüber gut besucht, Wellenreiten und Bodyboarden sind die meist gefragtesten Sportarten neben der Bestrahlung seiner Haut. Dazu direkt folgendes: Bali zählt geografisch zu Australien. Heisst nichts anderes als Ozonloch: Die Sonne wird dir hier das Fell gerben, dass du vor Sonnenbrand nicht in den Schlaf kommst. Eßt 4 Wochen vor Abflug jeden Tag soviele Tomaten, wie ihr in euch hinein bekommt. Es ist bewiesen, dass das den Sonnenschutzfaktor der Haut um 2 Stufen erhöhen kann. Ein wenig vorgebräunt hier aufzutauchen ist auch nicht falsch, das die Melaninproduktion bereits angekurbelt ist. Ohne Sonnecreme geht es aber auf keinen Fall, fangt mit Blocker (50) an und arbeitet euch langsam herab.
An den Stränden arbeiten eine vielzahl geschäftiger Verkäufer und Masseusen. Es wird nicht lange dauern und die gehen euch voll auf den Sack. Für die Balinesen sehen wir alle gleich aus was zur Folge hat, man erkennt euch nach einem Tag nicht mehr wieder und "Täglich grüsst das Murmeltier" mit dem gleichen Business.
Von Sonnenbrillen, Uhren, Eiscreme Massagen und Pfeil und Bogen, alles wird angeboten. Unterkunft:
Direkt hierzu einige Hoteltipps:
Das Mercure in Kuta gehört zwar zur gehobenen Preisklasse, entspricht den Kosten aber voll und ganz. Netter Pool in der fünften Etage mit Merblick, das Frühstück ist mehr als reichhaltig und hält für jeden Gaumen etwas parat. Lediglich ein Nachteil hat das Mercure, die Einzelzimmer im Erdgeschoss liegen direkt an einem angelegten Teich mit vielen Fischen, aber auch vielen Moskitos.
Das Losari Hotel und Villa hingegen ist ein echter Reinfall. Die Zimmer herunter gekommen, das Frühstücksbüffet zwar besser als das auf dem unten eingefügten Bildchen, aber schon um 9.00 Uhr ist alles abgegrast. Durch den Baustil ist es sehr laut, die beiden Pools ziemlich klein, das angepriesene WiFi Internet funktioniert fast nie und wenn dann ist es mehr als langsam. Der Roomservice schaftt die Reinigung in 3 Minuten, anschliessend hat man die Haare der Nachbarn im Zimmer verteilt. Und dafür wollen die 50 US$ die Nacht. Vergesst den Laden, ist eine Indonesische Hotelgruppe und hat von den 3 Sternen höchstens einen halben Stern verdient.
Sternebewertungen sind hier nicht das Gleiche, wie bei uns in Europa. 3 Sterne hier bekommen bei uns meist nur einen oder gar keinen Stern. Badezimmer haben oft Plastikbadewannen, die man als Dusche nutzt und sehen aus, als wären sie noch nie gereingt worden. Reinigungsmittel sind nicht so verbreitet wie bei uns und wenn man da mit Atta rangehen würde schleift sich umgehend die Farbe ab. Deswegen werden sie nur desinfiziert. Schraubt vor Abflug eure Vorstellungen herunter, dann wird die Entäuschung nicht zu gross. Die Zimmer haben des öfteren einen ziemlich moderigen Geruch, das liegt an der hohen Luftfeuchtigkeit von um die 80% . Ventilator oder Klimaanlage einschalten und die Fenster zum lüften öffnen, nach ein paar Minuten geht es dann. Auch vor kleinerem Ungeziefer ist man nirgends geschützt, also nicht gleich einen Herzkasper bekommen, wenn eine Kakerlake (cockroach) im Badezimmer duscht. Die beissen nicht und können fliegen, wenn die euch dann sehen, nehmen die meist von selbst reißaus.
Die Betten sind weit aus komfortabler, als man weitläufig annehmen darf. Nicht die australischen Schaumstoffmatrazen in denen man versinkt und am nächsten Tag einen Kran braucht um aufzustehen, sondern wirklich rückenfreundliche Unterlagen. Etwas klamm, wenn die Klima den Tag über gelaufen ist, aber wenn ihr einen Ventilator habt, geht es. Die meisten Unterkünfte haben ein Frühstück inclusive, welches aber für unsere Verhältnisse eher superschmal ist. (siehe unten) Zwei Scheiben Toastbrot, eine kleine abgepackte Portion Butter sowie eine Portion Marmelade, einen kleiner Teller mit Früchten wie Ananas, Melonen und Bananenscheiben und einer Tasse original Bali-Coffee. Für Kaffeegenießer direkt der Tipp sich löslichen Kaffee mitzubringen. Bali-Coffee ist Muckefuk mit dem man sich höchstens die Füsse waschen kann.
Es steht einem frei, den Toast und die Früchte auch wahlweise gegen einen Pfannekuchen mit Bananen oder Ananas zu tauschen. Hin und wieder gibt es auch Eier, gebraten oder zu Steinen gekocht und garantiert nie abgeschreckt. In billigen Unterkünften bekommt man meistens keine Handtücher und auch kein Toilettenpapier gestellt, da es aber überall "Supermärkte" gibt, no problem.
Schmalkost
Die meisten Reisenden aus Europa entschliessen sich jedoch, ein wenig durch das Land zu reisen. Den Süden von Bali kannst du auch auf Ibiza haben, dort gibts sogar Schaumpartys mit ohne Klamotten, die es hier "noch" nicht gibt.
Richtung Norden:
Ubud Eine kleiner Ort, aber sehr beliebt! Der Affenwald dort ist ein Anziehungspunkt für viele Bali Besucher. Unzählige Makaken-Affen und Äffchen leben dort und brauchen sich um ihre Ernährung keine Gedanken machen. Die meisten Besucher bringen Bananen und Erdnüsse mit in den Park und füttern sie, was der Kiosk am Eingangsbereich so hergibt. Aber auch ihr Verhalten hat sich dem Tourismus angepasst. Oben in den Bäumen wird ausgespäht, wer etwas Eßbares kauft und es kann dir passieren, dass sich ein ausgewachsenes Männchen vor dich stellt, dir sein strrahlendes Gebiss zeigt und dir die Nüsse und Bananen aus der Tasche zieht. Die sind dabei aber kein bischen schüchtern sondern voll aggressiv.
Seid so schlau und kauft, wenn ihr die füttern möchtet, das vorher im Ort und versteckt es in einer Tüte. Es ist, und das habe ich selber erlebt, ein unvergessenes Erlebnis, mehrere kleine Makakenbabys auf Schulter und Kopf sitzen zu haben und sie dann in aller Ruhe zu füttern. Die Alten lassen euch dann in Ruhe! Der Besuch im Affenwald ist eine schöne Sache für zwei Stunden. Tipp: Alles lose sichern, Sonnenbrillen, Kappen und vor allem Fotoapparate.
Des weiteren ist Ubud als Mekka für seine Künstler bekannt. Viele nationale und internationale Künstler und Maler haben sich dort niedergelassen und treiben die einheimische Kunstgestaltung voran. Falls ihr Interesse an den Bildern habt bedenkt: Ölbilder kann man nicht rollen, dann brechen sie. Zudem müsst ihr die ganze Zeit die Rolle mitschleppen. Das gilt auch für die Schnitzkunst, die dort gefertigt wird. Könnt ihr diesen dann nicht widerstehen, es gibt Postämter, die die gekauften Sachen verpacken und per Schiff (ist billiger als per Luftpost) nach Hause verschicken. Das dauert zwar 3 Monate, aber was ihr dort erstehen könnt, hat Zeit für den Transport. Nicht den Fehler machen, dass Absender wie Adressat identisch sind. Könnte beim deutschen Zoll dazu führen, dass ihr Steuern bezahlen müsst. Schickt das an Tante Käthe als Geburtstagsgeschenk - passt scho!
Ubud hat ausserdem wirklich schöne Reisfelder. Eine Wanderung ausserhalb des Ortskerns wird euch das bestätigen.
Ist euch einmal nach einem erfrischenden Sprung in einen Pool, das Meer ist zu weit entfernt, geht in eines der Hotels. Trinkt oder esst etwas und ihr könnt die ganze Anlage benutzen. Gilt auch für alle anderen Hotels ausser Jimbaran, dort werden "Nassauer" sofort aussondiert und vor die Tür gesetzt. Was gibt Ubud noch so her: Vanillestangen sind echt preiswert, haben aber natürlich nicht die Qualität, die ihr von unseren Supermärkten her kennt. Etwas dünner und nicht soviel Fruchtmark , aber eine zusammengerollte Handvoll mit 20 Stück kostet auch nur um die 30.000 Rps anstatt für unsere 2 für 3.99 €. Aber auch die Palette an Gewürzen ist nicht zu verachten.
Unterkünfte sind auch hier ausreichend vorhanden, eine Reservierung ist nicht nötig. Dazu wieder ein Tipp: In der Hochsaison haben Reservierungen den ungefähren Wert von Nichts. Erst ab 3 Sternen werden euch die Zimmer reserviert, Darunter wird alles alles sofort vermietet, wenn Gäste kommen. Ob die Zimmer vorbestellt sind intersessiert Null, Bares zählt und wenn der Reservierende eventuell nun doch nicht kommt, macht man Verlust. Ausnahme ist es, wenn du im Internet buchst und bereits eine Anzahlung geleistest hast.
Sebatu
Dieses verschlafene Örtchen liegt Nord-Nord-Östlich von Ubud und ist mit dem Scooter gut 30 Minuten zu erreichen. Diesen Geheimtipp hatten wir 1993 aus einem Kunstreiseführer-Bali. Dort befindet sich eine wirklich schön angelegte Badeanlage mit mehreren Basins (kein Freibad mit 25m Becken wie du sie kennst) in denen man ein erfrischendes Bad nehmen kann.
Quelle: Ronja Krebs, eine hübsche Maus, in die sich jeder Mann sofort verlieben würde. (möge es ihr Freund mir verzeihen)
Zudem werden dort Einheimische von Mönchen in der Schnitzkunst unterrichtet. Die ganze Anlage war topgeplegt, ist mit schattenspendenden Bäumen umsäumt, zahlreiche exotische Planzen und Blumen sowie viel Grün machen dieses Seebad zu einer Sehenswürdigkeit. Ich muss allerdings gestehen, dass das nun schon einige Jahre her ist, denke aber, es hat nichts an seiner Schönheit eingebüßt.
Mount Batur / Kintamani
Wenn ihr morgens nach dem Frühstück von Ubud aus Sebatu erreicht und genossen habt, hat man noch ausreichend Zeit, um in die Bergwelt der Götter auf dem Mount Batur einzutauchen. Vorweg der Tipp: Auf Bali ist es ratsam immer einen Sarong, einen Seidenschal, der als Gürtel gebunden wird und Kleidung dabei zu haben, die die Schultern bedecken. Ein Muss in allen Tempelanlagen. Zudem ist es auf rund 1717 m nicht wirklich warm. Ein Pullover (das Wort wird im englischen übrigens belächelt, da der da Jumper heisst) dabei zu haben, ist auf jeden Fall ratsam. Die Gegend um den Vulkan Batur ist ein religiöses Zentrum, die umliegenden Gipfel sind den Balinesen heilig. Der Berg ist auf der Ostseite von dem größten See der Insel umgeben, dem Lake Batur. Auf der Südseite des Batur, zwischen den Orten Pujung und Batur, treffen zwei Klimazonen aufeinander. Im Süden wird der typische Nassreisanbau betrieben, weiter nördlich ist es weitaus trockener, die Bauern dort betreiben Landwirtschaft auf Trockenfeldern. Zudem werden dort auch viele Gewürze und Hortensien angebaut, die für die landesüblichen Zeremonien gebraucht werden. Nicht weit vom Ortskern liegt der Tempel Pura Ulun Batur. Der Tempel wurde wurde beim Ausbruch des Batur 1926 fast völlig zerstört, der Schrein konnte jedoch gerettet werden und bildet heute das Herzstück. Ebenfalls einen Besuch wert ist dort der See Danau Batur, zum Baden zu kalt, aber es gibt dort heisse Quellen, die auf Wunsch gegen ein kleines Entgeld aufgedreht werden. Den schönsten Seeblick kann man von Penelokan aus geniessen. Die höchste Erhebung auf Bali ist der Mount Agung mit 3142 m. Der Vulkan brach am 17. März 1963 zum letzten Mal aus und forderte 1900 Menschenleben sowie mehr als 2500 Verletzte. Wer auch immer die Theorie aufstellte, dass der Vulkan alle 40 Jahre aktiv wird dem sei gesagt: Er ist auch nach 47 Jahren ruhig geblieben. Mögen weitere 47 Jahre folgen. Sehr beliebt ist eine nächtliche geführte Bergwanderung um den Sonnenaufgang gegen 5.45 Uhr auf dem Mount Agung erleben zu dürfen. Wer dazu Lust hat, sollte allerdings nicht mit Flip-Flops erscheinen. Infos und Führer sind schneller gefunden, als deine Nagelfeile im Rucksack. Beleuchtung, geeignete Kleidung sowie Trinkwasser sind nicht zu vergessen.
Lovina
Fährt man die Bergregion des Mount Batur weiter in nördliche Richtung, bietet sich ein Aufenthalt Lovina an. Der Ort ist recht überschaubar, hat einen großen Strand, dessen Wassertiefe aber eher gering ist. Man muss schon einige Meter hinauslaufen, damit die Badehose nass wird. Vorsicht ist geboten, schlagartig endet das Riff und fällt 100 m hinab. Der Sandstrand ist dunkel und die wenigen Schattenplätze unter den Bäumen sind meist von einheimischen Verkäufern belagert. Die Attraktion von Lovina ist aber zweifelsohne die morgentliche Armada von Booten, die gegen 6 Uhr auf das Meer hinaus fährt. Je nach interessierten Gästen können es bis zu 50 Holzboote sein, die auf Delfinschau gehen.
Mein Münchener Bekannte David und ich haben das auch mitgemacht, unser Kapitän jedoch war echt cool und hat uns von der Masse der anderen Boote ferngehalten. Und wir hatten Glück, nicht nur ein toller Sonnenaufgang auf dem Meer sondern auch bestimmt ein duzend Delfine schwammen um unser Boot herum. Ein wirklich nettes Erlebnis. Abzuraten ist folgendes: Schlauberger waren der Meinung, in einem Pool in Lovina "schwimmen mit Delfinen" anzubieten. Das Becken ist lausig klein und wer weiss, dass Delfine täglich viele Kilometer schwimmen und dann in einer Sardinenbüchse eingesperrt werden muss sich nicht wundern, dass es dort bereits zu vielen kleineren Attacken der Fische auf die Badegäste gekommen ist.
Im Ort Lovina sind eine Reihe ansprechender Unterkünfte in jeder Preislage zu finden. Im letzten Jahr (2009) kostete ein Zimmer in der Nebensaison in einer Hotelanlage mit Restaurant und Pool incl. Frühstück 15 €. Es geht natürlich billiger!
Hoteltipp: Das Aditya Hotel ist eine sehr gepflegte Anlage, die Zimmer nett eingerichtet und wirklich sauber. Zwar liegt es nicht wie angegeben im Herzen Lovinas, bis dahin sind es 2 Kilometer. Grosser Pool mit Bar (abgefuckte Preise) und ein verschwindend geringer Sandstrand, an dem haufenweise Verkäufer auf euch warten. Nachteil: Das Restaurant bietet bei hohen Preisen schlechte Kost an, die zusätzlichen 21% an Tax und Service sind gar nicht erst auf der Speisekarte vermerkt. Das Frühstücksbüffet ist für 2 Tage ok, dann wird es eintönig. An der Rezeption aufpassen, es wird gerne in die eigene Tasche gewirtschaftet.
Möchte man nach dem Abendessen in einem der guten Restaurants sich noch ein wenig vergnügen, so sind im Zentrum von Lovina einige Bars zu finden, teilweise auch mit Live-Musik. 2-3 Tage in Lovina sollten aber ausreichen, es sei denn ihr wollt länger abchillen. Zigis Bar hat leckere Cocktails!!!
Padang Bai
Der rund 7000 Einwohner zählende Ort ist Ausgangspunkt vieler Touristen um nach nach Lombok oder auf die dort im Nord-Westen befindlichen Gilis zu fahren. Ein regelmäßiger Fährverkehr versorgt zudem die Insel Lombok mit Materialien aus Java und Bali. Ich war 1993 zum erstem Mal hier und bin ein echter Fan davon geworden. Heute 2010 bin ich zum 16ten Mal hier in Padang Bai und es ist wie ein zu Hause für mich geworden.
Viele Touristen kommen in den Ort um von hier aus auf eine der drei Gili Inseln zu fahren. Dort war ich 1993 zum ersten Mal, auf Gili Trawangan gab es lediglich ein Restaurant und zehn Bungalows. Heute reihen sich Sterne Hotels und Bungalowanlagen nahtlos aneinander, alles ist bebaut und durch das heranbringen von Baumaterial ist kaum noch eine Koralle im Wasser zu bestaunen, somit auch keine Fische mehr. Eine starke Strömung macht ein planschen im Meer nicht unbedingt zu einem Badespaß.
Geld und ATM Es gibt auf der Hauptstraße im Ort eine Local- Bank mit ATM, der spuckt allerdings nur 500.000 Rps aus. Besser man fährt direkt nach Klun Kung dort bekommt ihr wesentlich mehr. Bloß nicht auf den Gilis Geld umtauschen!! Neben dem Restaurant Papa John ist ein wenig nach hinten gebaut ein Moneychanger, der mit Abstand die besten Kurse anbietet.
Es gibt in Padang Bai mittlerweile 5 Unternehmen, die mit einem Schnellbootservice den Transport zu den Gilis anbieten. Zudem kann man mit dem Perama Holzboot nachmittags um 13.30 starten und ist gegen 18.00 angekommen. Ein kleines Bufett ist inclusive, Getränke können gekauft oder mitgebracht werden.
Abzuraten ist jedoch unter allen Umständen vom Ekajaya Schnellboot. Es gibt keinerlei Wartung der Boote, erst im September diesen Jahres sank das nächste Boot auf offener See und sämtliche Rucksäcke incl. Laptops Reisepässen und Flugtickets verschwanden auf Nimmerwiedersehen auf dem Meeresgrund. Zudem sind die Angestellten echte Umweltnarren, stundenlang werden die Zubringerfahrzeuge auf dem Parkplatz laufen gelassen und auf die Frage ob das nötig wäre wurden sie sofort sehr unfreundlich.
Bali und unsere Umwelt kooperieren mal gar nicht, einem Affen ist das fahren eines Formel 1 Rennwagens schneller beigebracht als denen zu erklären, wie unnötig es ist, parkende Autos laufen zu lassen. Das ist nur ein Aspekt von vielen Vergehen, die hier an der Tagesordnung sind. Belehren lassen die sich hier nur zu ungerne. Mit einem IQ von 10 ist man schliesslich mit uns auf einem Level, wenn nicht höher. Ich werde es nicht ändern können , darum weiter: Es haben sich im Laufe der Zeit viele nette Freundschaften entwickelt, ein Abendessen mit einer balinesischen Familie in ihrem Haus ist jedesmal ein Highlight. Es wird, wie es hier üblich ist ohne Besteck gegessen, sprich mit den Fingern. Das ist gar nicht so einfach, der Reis ist locker, klebt nicht wie Sushireis und anfangs waren meine Hände und mein Gesicht mehr mit den Leckereien verschmiert, als die auf meinem Teller befindliche Portion. Alles eine Frage der Technik, ich habe mich im Laufe der Zeit gebessert, aber perfekt ist alles andere.
Was hat der Ort Padang Bai zu bieten:
Tauchen: In der Hauptsache ist es der Ausgangspunkt für Tauchtripps. Mittlerweile gibt es hier 13 Tauchschulen, durch das Aufeinandertreffen von Pacifischen Ozean und Indischem Ozean bietet sich eine wahrhaft tolle Artenvielfalt unter Wasser. Der Höhepunkt der meisten Neoprenträger ist ein Tauchgang hinab zum Manta-Point.
Berichten zur Folge hatten viele schon das Glück, bis zu 25 dieser riesigen Fische auf einmal bewundern zu können. Es werden Padi sowie SSI Tauchkurse angeboten und wer noch nie zuvor getaucht ist, sollte zumindest einmal einen Schnupperkurs besuchen. Wenn es dir dann nicht so liegt, es war auf jeden den Versuch wert gewesen. Preislich hat man sich abgesprochen, man kann zwar Vergleiche anstellen, aber es wird mehr oder weniger auf das Gleiche herauslaufen.
Auf der Landkarte Bali oben seht ihr die 5 beliebtesten Tauchspots von Bali. Es werden Tagestouren nach Tulamben zum Wracktauchen angeboten, es können aber auch mehrtägige Tauchtripps bis zu 12 Tage gebucht werden.
Wer jedoch sein Budget im Rahmen halten möchte, dem bietet sich eine Taucherbrille und ein Schnorchel an, un dann über den kleinen Hügel hinab zur "Blue Lagoon". Schaut vorher , dass es Flut ist, bei Ebbe müsst ihr erst über echt spitzes Gestein, was nicht ohne ist. Aber einmal im Wasser bekommt ihr schon eine vielzahl bunter Fische, Pflanzen und Korallen zu bestaunen. EinT-Shirt dabei zu tragen ist nicht verkehrt, euer Rücken wird bestimmt dankbar sein. Ein Restaurant ist dort ansässig, wer sich nicht in den Sand legen möchte, der kann sich auch eine Bambusliege mieten. Masseusen bieten ihr Handwerk zu billigen Stundenpreisen an, für verspannte Rücken schleppender Backpacker sehr zu empfehlen. Ebenfalls finden sich dort täglich einfach zu viele Sarongverkäuferinnen ein. Ich weiss bis heute nicht, welcher Tourist ständig neue Tücher kaufen sollte, aber in Padang Bai scheint die Zentrale für dieses Business zu sein.
Padang Bai hat aber noch ein Juwel zu bieten, den "White Sand Beach"! Zur Rechten des Ortes an der Post vorbei einen kleinen Hügel hoch und dann hinter derBamboo Bar links dem Weg folgen. Habt ihr die Anhöhe erklommen steht ihr mitten in einer Bauruine. Dazu folgende Geschichte, allerding kein Märchen: Es war einmal...... ein reicher koreanischer Geschäftsmann, der sooo viel Geld hatte, dass er noch viel viel mehr daraus machen wollte. Eines Tages besuchte er Padang Bai und ihm gefiel auf Anhieb das Gelände um den White Sand Beach. Schlau wie er war, setzte er sich mit dem Rat der Stadt Padang Bai zusammen und man tüfftelte einen Vetrag aus, der ihm das Pachtrecht für die nächsten 99 Jahre zusicherte. "Jippi ey jey, jetzt beginne ich mit dem Bau der fettesten Hotelanlage im Ort und Touristen aus der ganzen Welt werden bei mir wohnen! Das verspricht einen Megagewinn!" freute sich der koreanische Magnat. Es wurden viele Arbeiter und Sprengstoffexperten eingestellt, die sofort alles plätteten, was im Weg war. Man sprach von einer Investition von 1,5 Millionen Dollar allein für den Sprengstoff. Das Ganze ging rund 3 Monate gut, bis der Bezirkschef in Klung Kung davon Wind bekam. "Wer in meinem Regierungsbezirk ohne mein Wissen und meine Unterschrift etwas aufbauen möchte, muss natürlich eine Genemigung haben, hat er die?" Nöö, hatte er nicht und somit wurden die Bauarbeiten eingestellt. Für rund 5 Millionen Dollar, nennen wir es nicht Schmiergeld sondern eine Abgabe für die Erstellung und Bebauung von Bezirkseigentum konnte der Koreaner nun sein Werk weiter fortsetzen. Es wurden Zufahrtswege geschaffen, Tonnen von Baumaterial herangefahren und die Grundmauern hochgezogen. Voller Stolz begutachtete er die Fortschritte. Eines sonnigen Tages machte sich der Bauminister von Bali mit seinem Gefolge auf eine Bootstour nach Nusa Penida. Das ist eine Insel, die man von Padang Bai aus sehen kann, gar nicht weit weg. Als er jedoch sah, welch ein Bauprojekt auf dem Hügel hochgezogen wurde, verschlug es ihm den Atem. "Was ist das den da drüben?, Wer hat das genemigt, ich zumindest nicht? Sein Gefolge wusste natürlich auch von gar nichts und man ging der Sache auf den Grund. "Mein lieber koreanischer Freund, wer hat euch erlaubt, ohne meine Baugenemigung hier ein Riesenresort aufzustellen?" Als der Magant dann weitere 50 Millionen US Dollars für die Baliminister-Baugenemigung entrichen sollte, war sein Vermögen aufgebraucht und das ganze Bauprojekt liegt nun seit 1,5 Jahren still. Warten wir ab, wie lange der Zahn der Zeit braucht, bis die Natur sich ihr Eigentum zurückholt. Unser korenaischer Freund ist nun stolzer Besitzer eines Suppenwagens in Seoul und hat gelernt, auch mit weniger Geld auszukommen.
Geniesst den Anblick dort oben, nicht schön aber selten! Wenn ihr den Abhang auf der gegenüberliegenden Seite hinunter seid, ist davon nicht mehr viel zu sehen. Ein schöner, weisser, feiner Sandstrand wartet dort bereits auf euch. Die Brandung ist teilweise recht kräftig, aber einmal über die brechenden Wellen hinweg ist ein Bad im Meer eine herrliche Angelegenheit.
Schattenspende Palmen, einige kleine Warrungs mit Getränken und Speisen und Kokosnussverkäufer warten dort auf euch. Nicht vergessen euch einzucremen, selbst unter den Bäumen lauert zwischen den Blättern der Sonnenbrand!
Speisen und Getränke: Die billigste aller warmen Speisen sind Suppenwagen.Verkäufer schieben eine Handkarre vor sich her, auf der eine Glasvirtine angeschraubt ist. Teller und Löffel werden zum Verzehr gestellt. Suppen sind wirklich gut abgeschmeckt und ein wenig spicy. Gemüse, Nudeln, wer mag ein paniertes gekochtes Ei und andere kleinere Beilagen runden die Mahlzeit ab. Kosten je nach Gusto 3000-5000 Rps.
Nasi Shampur in Warrungs ist die nächst teurere Varinate. Kostet die Portion für Einheimische 7000 Rps so darf ein Tourist zwischen 10.000 und 15.000 Rps berappen, je nach Bräunungsgrad. Wer frisch ins Land kommt ist meist recht weiss, sprich, der hat keinen Check von den Preisen. je brauner ihr werdet, umso billiger wird es. Den Localpreis sollt und werdet ihr sowieso nie erzielen. Aber für unter einem Euro eine sättigende Mahlzeit zu bekommen heisst in Europa eine Dose Ravioli. Aber Nasi shampur ist echt lecker. Eine Ladung Reis, wahlweise Hühnchen, Fisch, Schwein (brutal fettig, da Balinesen lieber das Fett als das Fleisch essen) oder Rind, dazu verschiedenste Gemüse, Erdnüsse (gibt dem Ganzen den gewissen crunchy-Effekt) und ein Löffel Sauce runden den Geschmack ab. Sehr zu empfehlen!!
In Padang Bai zu empfehlen sind folgende Restaurants:
Papa John kocht wirklich gute einheimische Leckereien, die Preise sind angemessen und die Portionen reichen zum sattwerden aus.
Das Ozon Cafe, mein persönlicher Favourit! Das Restaurant unter belgischer Leitung von Segolene und die Maus weiss, was der Gaumen möchte. Ihr Laden ist nett eingerichtet, man kann auf Kissen auf einem gebauten Podest sitzen oder auch an normalen Tischen. Alles macht einen gepflegten, sauberen und gemütlichen Eindruck. Übrigens hat das Ozon die sauberste Toilette im ganzen Ort. Zudem wird dort frisch gezapftes Bier verkauft, wovon man keinen Hautausschlag bekommt, wie ich vom Flaschenbier. Das wird nach dem Balinesischen Bintang Reinheitsgebot gebraut und ist gespickt mit Zutaten aus dem Hause Bayer Chemicals. Bali Hai, der frühere zweite Brauhausberieb ist mittlerweile pleite und Heinecken hat das Monopol auf der Insel mit Bintang-Bier. Hier zum empfehlen ist an für sich alles, ich als Käsefan liebe ihren herzhaften Edamer auf Toast. Das sind die Auswirkungen meiner fehlenden Heimat, aber auch ihre Steaks mit Kräuterbutter, die vom deutschen Metzger Sven geliefert werden, haben fast australisches Niveau.
Das Omang Omang Restaurant bietet ebenfalls Top Nahrung, ist allerdings preislich etwas teurer als die beiden vorher aufgeführten. Probiert einmal die gebackene Kartoffel mit Huhn und einer leckeren Anissauce aus, den Vorspeisenteller mit Lachs oder den Schaschlikspiess mit drei verschiedenen Sossen und knackigem Salat, Yammi-Yammi!
Das Alola Cafe ist auch ein gut besuchter Ort. Die Bedienung ist allein einen Abstecher wert. Ständig gut gelaunt und für einen Witz bereit, bietet die Küche schmackhafte internationale Gerichte. Nehmt euch die Zeit, wenn der Besitzer Marco dort ist. Ein Gespräch mit ihm über Gott und die Welt wird sehr lehrreich sein, da er wirklich spirituell sehr bewandert ist.
Marco und seine Frau Dewi in ihrem Restaurant Alola Café
Er verkauft zudem den besten Arak, den man bekommen kann: Zauberwort Sake Bali, durch Bambusröhren destilliert ist das kanpp 40%tige Getränk mild, klar und verträglich. Selbst nach dem Verzehr von einem Liter in einer geselligen Alk Nacht hatte ich keinerlei Beschwerden am nächsten Tag. Aufgewacht und Topfit!
Normaler Arak schmeckt von trinkbar, untrinkbar wie Dieselkraftstoff bis hin zu "Blind werden", teilweise mit Todesfolge. Letzten August verstarben 26 Personen, da der Arak aufgrund eines Fehlers des letzten Gliedes in der Produktionskette, dem Lehrling natürlich, mit Methanol versetzt war.
Topi Inn: Das letzte Restaurant auf dem Weg zur Blue Laggon, unter holländischer Leitung, ist relativ teuer. Aufgrund der Tatsache, dass der Laden ständig im Lonley Planet aufgeführt wird ist er zwar gut besucht, aber für das was er bietet, total überbewertet. Highlight dort für mich nur eins: Ein Baguette mit frischen Lachs. Sagt, ihr möchtet es knusprig, vielleicht ohne Tomaten und Avocado dafür mit einem gekochten Ei- sehr gut belegt und nicht nur eine sondern 3-4 Scheiben Lachs für heute August 2010 45.000 Rps. Kommt allerdings noch Tax und Service darauf, was viele Läden hier zuschlagen.
Immer auf der Speisekarte (meist unten ziemlich klein zu finden) darauf achten, manche Dinge werden dann schnell 15% teurer, als neben den Produkten aufgeführt.
Alle anderen Restaurants sind nicht sonderlich erwähnenswert, nicht toll aber auch nicht schlecht.
Unterkünfte:
Der Ort verfügt über eine recht hohe Anzahl verschiedenster Unterkünfte aller Preisklassen. Einmal im Ort angekommen empfangen euch eine Vielzahl netter Einheimischer und wollen natürlich, dass ihr bei ihnen absteigt. An dieser Stelle mache ich mal ein wenig kostenlose Werbung. Seit zwei Jahren beziehe ich regelmäßig ein Zimmer im "Alola Inn". Der Neubau verfügt über ein Zimmer mit Küche im Erdgeschoss und zwei Einzelzimmern im Obergeschoss. Eine Klimanalage ist vorhanden zwar nicht wirklich notwendig, aber es ist angenehmer, ich kann so bis Mittasgs nach einer durchfeierten Nacht bei konstanten 25 Grad durchschlafen.
Schnuckelige Hütte mit grosserTerasse, versprochen!
Zudem verfügt das Haus über warmes Wasser, was bei Leibe nicht überall Standart ist. Im Alola Inn kann man auch in einem großen Mehrbettzimmer für kleines Geld eine Dormetory (20.000-30.000 Rps ) bewohnen. Zur Zeit wird auf dem Grundstück fleissig gearbeitet und 5 weitere Bungalows hochgezogen, die man (mit Gemeinschaftsbad) in der Nebensaison für 50.000 Rps. und in der Hauptsaison für 75.000 Rps. bewohnen kann. Besitzer Marco und seine Frau Dewi (s.oben) sind telefonisch unter +62 363 41501 zu erreichen oder über ALOLA_INN @yahoo.com. Die Anlage liegt es ausserhalb des Ortskerns, fragt nach dem Weg zum White Sand Beach, geht eine geringe Steigung hinauf und auf der linken Seite werdet ihr fündig. Marco ist kein Hahnen-Fan, man wird nicht morgens um 5.30 von den Hähnen aus dem Bett geworfen, ein Riesenvorteil!! Bonbon des Hauses: Gäste, die bei Marco wohnen, bekommen in seinem Restaurant Alola Café freien WiFi-Zugang. Die Verbindung ist erstaunlich gut und kostet ansonsten 12.000 Rps bzw. 1 €. pro Stunde.
Partys und Giggolos:
Das Nachtleben in Padang Bai ist eher begrenzt und findet hauptsächlich in 3 Lokalitäten statt:
Die Sunshine Bar, hin und wieder mit Live - Gitarrenmusik, welche als gut zu bezeichnen ist, ist sehr gepflegt, verfügt über eine saubere Toilette und die Angestellten sind alle mehr als nett zu den Gästen. Mein Favourit dort: Ein B52 mit originalen Zutaten für 38.000 Rps. ein kleines kaltes Bier 18.000 Rps. Man kann draussen an einen langen Tisch schnell Kontakte zu anderen Reisenden knüpfen, als auch drinnen an der Bar Platz nehmen. Mit weitem Abstand die No.1
Die Babylon Bar, gegenüber vom Omang Omang und die Kinky Reagee Bar, 3 Meter weiter dahinter sind für nächtliche Excesse gut geeignet, ca. 20 Quadratmeter gross und nur die Kinky verfügt über eine Toilette. Eine vielzahl junger Animateure ist dort beschäftigt, Kunden auf der Strasse zum Besuch zu animieren. Es wird wechselweise Livemusik gespielt, instrumental noch erträglich, aber wenn der Gesang einsetzt vermisse ich den guten Ton. Viele Europäerinnen finden dort schnell Bettgesellschaft, die Giggolos träumen alle davon, mitgenommen zu werden.
Ob in deine Heimat oder für einen Inselbesuch auf den Gilis, alles ist möglich. Danach allerdings fängt 101%ig das Jammern an, da man in der Zeit, die man mit dir verbracht hat, keine Einnahmen hatte. So wird der Verdienstausfall schnell mal auf 4-6 Millionen Rps beziffert, für den du nun Ersatz zahlen musst. Das Einkommen hier liegt zwar zwischen 500.000 und 800.000 im Monat, aber da du als Geldpresse für deine Kohle zu Hause nichts zu tun brauchst, in Europa wachsen die Moneten bekanntlich ganzjährlich an Bäumen, erwartet man natürlich einen warmen Geldregen von dir.
An dieser Stelle ein Buchtipp: "The fool in paradise", oder "Der Narr im Paradies", vom Aussie Neil Hudchison erlebt und geschrieben, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt ist ein echter Volltreffer und wird dir vor Augen führen, wie es dir als Mann, aber auch als Frau ergehen kann. Alles ein abgezocktes aber gut durchdachtes Geschäft auf das ich nicht weiter eingehe. Lest das Buch, es stimmt zu 100%, was dort zu lesen ist.
Weitere Informationen: Alles Orte sind mit Shuttlebussen zu erreichen, die Preise variieren zwischen den Unternehmen nur gering voneinander: Von Padang Bai nach Ubud, Sanur,Kuta, oder zum Flughafen 45.000 Rps.
Billiger wird es, wenn ihr mehr als 2 Leutchen seid und dann einen PKW mit Fahrer mietet. Zudem seid ihr dann auch an keine feste Abfahrtzeit gebunden, die Busse fahren nicht im Stundentakt sondern 2-3x täglich. Alternativ kann man einen auch Scooter (Roller mit normalerweise 125ccm) mieten, Tagespreis 50.000 Rps. für längere Mietdauer gibt es Rabbat. Voraussetzung: Ihr seid bereit dem Herrgott entgegenzutreten und habt einen internationalen Führerschein. Ersteres werdet ihr feststellen, wenn ihr aus dem Ort heraus gefahren seid.
Eine Fahrschule wie ihr sie kennt mit 30 Fahrstunden, Theorieunterricht und Prüfung werden ersetzt durch: Ein Freund hat mir gezeigt, wie ich das Gerät zum fahren bringen kann, reicht voll aus. Dann gilt das Gesetz des Größe. Je schwerer und höher der fahrbare Untersatz ist, desto mehr Rechte im Verkehr. Es wird ständig und überall überholt, hintereinander cool daherfahren gibt es auf der ganzen Insel nicht. In den Gegenverkehr zum Überholen auszuscheren ist normal.
Fahre mit dem Roller immer schön links und bekomme auch keinen Infarkt, wenn dauernd gehupt wird. Das Hunde Hühner und anderes Kleintier aus den Büschen auf die Strasse rennen ist auch an der Tagesordnung. Erkundige dich vorher, ob deine Lebensversicherung auch den Strassenverkehr auf Bali abdeckt, sonst stehen deine Lieben vielleicht finanziell vor dem Nichts. Und überfährst du auch den reudigsten Hund des Landes, so wird sich umgehend ein "Besitzer" mit Schadensansprüchen melden (Der, der das als erstes gesehen hat ist dann sofort das "arme Herrchen", achte darauf, ob der Hund ein Halsband trägt, daß ist ein Zeichen dafür, das er nicht wild umherläuft"). Als Ausländer ziehst du immer den Kürzeren, versprochen. Handel den Preis herunter, bezahle und verschwinde schnell!
Korruption und Verhalten der Polizei in Indonesien:
In Indonesien wird Bestechung nicht nur groß sondern Riesengroß geschrieben. Um einen Job als Polizist zu bekommen werden mehrstellige Millionenbeträge gezahlt. Dafür rafft dann der komplette Familienclan sämtliches Geld zusammen und nimmt zudem gegebenenfalls noch einen Kredit auf. Aber man weiss, dass das eine lohnende Investition ist. In den Dienst aufgenommen werden dann allen, sei es auch ein noch so kleines Vergehen, Strafgelder abgenommen und in die eigene Tasche gesteckt. Auf die Dauer wird man hier somit schnell reich.
Für euch ist wichtig, wenn ihr mit einem Scooter oder Auto unterwegs seid, immer alle Papiere mitzuführen. Internationaler Führerschein, Kartenführerschein, Ausweis und Fahrzeugschein, der meist unter dem Sitz in einem Fach liegt. Zudem immer einen Helm aufsetzen, an euch als reiche Touristen verdienen die besonders viel und so ein System zu unterstützen wollen wir doch nicht.
Seit Neuestem werden gezielt Touristen auf der Strasse angehalten und unter Androhung eines Gerichtsverfahrens zu Schmiergeldzahlungen aufgefordert. An einer Ampelanlage fuhr ich mit meinem Moped 5 cm über die Haltelinie und man wollte von mir 100.000 Rps. dafür haben. Das sind Bußgeldforderungen die über dem 100-fachen liegen, was Einheimische theroretisch zahlen müssten.
Fetter Tipp: Egal was die Drecksbullen veranstalten um euch an den Strassenrand zu ordern, fahrt einfach weiter , nochmal: einfach weiter fahren und ignoriert sie. Sie werden euch nicht vom Scooter schiessen, also keinerlei Angst dabei haben!!!
Ein anderes kleines Beispiel für das Verhalten der Ordnungsbehörden hier: Ich war in einer Polizeistation in Padang Bai und wollte nachfragen, ob es nicht möglich wäre, auf dem Parkplatz ein Schild aufzustellen, dass man den Motor während des Parkens abstellt. Ich wurde selten in meinem Leben so zusammengeschissen wie dort. "Was mir einfiele hier mit sowas aufzukreuzen, wir sollten uns in Europa um unseren eigenen Scheiss kümmern und uns nicht in die gepflogenheiten der Balinesen einmischen" und anschliessend warf man mich achtkantig hinaus.
Hey Angela Merkel, dem nächsten Umweltgipfel solltest du direkt fern bleiben, spart wenigstens den Emmissionsausstoss deines Privatjets. Aber ein paar Tage auf der Insel der Götter zu verbringen ( zu Lasten unserer Steuergelder) hat Ihnen bestimmt doppelte Freude beschert. Ziehen wir ein kurzes Resume:
Bali ist noch bezahlbar, landschaftlich sehenswert und abwechselungsreich. Für Geld bekommst du wirklich alles, aber auch für weniger Reiche ist es möglich, mit 47.000 Rps. den Tag zu verbringen: Dormetory pro Übernachtung 20.000 Rps., 2 Portionen Nasi Shampur am Tag: 20.000 Rps.und eine grosse Flasche Wasser für 7.000 Rps. Das sind umgerechnet heute bei einem Kurs von 11.400 Rps. für einen Euro etwas mehr als 4 Euro für den Tag. Ist das nicht cool?
Viel Spass auf der Insel der Götter!
Kurz notiert und zusammengefasst:
Hast du gewusst, ........
.daß Bali zu den Drittwelt-Ländern gehört, aber die Preise mittlerweile im Süden deutsches Niveau erreicht haben? Raucher aber aufgepasst: Die Zigarettenpreise liegen pro Stange bei 10 €.
daß die Einheimischen in den Bergen heute noch Neugeborene im Wald aussetzen? Alte Überlieferungen besagen, dass man dann sehr reich wird. Noch reicher wird man, wenn man den erstgeborenen Sohn aussetzt.
daß Australier die südlichen Küstenorte Kuta, Sanur und Legian genauso überschwemmen. wie Deutsche Mallorca?
daß man hier kopierte DVD´s aus China nur einen Euro bezahlen muss. Die Qualität reicht von brilliant über Fehlerhaft bis hin zu "läuft gar nicht". Tipp: Direkt im Laden in das CD Laufwerk einlegen und checken. Später im Hotel kopieren und die DVD´s verschenken oder weiter verkaufen. Ansonsten könnte es ramba zamba beim deutschen Zoll geben.
Preise für 10 DVD´s: 100.000 Rps. plus 4 Gratis 20 DVD´s: 200.000 Rps. plus 9 Gratis 30 DVD`s: 300.000 Rps. plus 14 Gratis
daß die Balinesen ein durchschnittliches Einkommen von rund 70 € haben und das meiste davon für Zeremonien ausgeben.
daß man auch traditionell auf der Erde sitzt, weil man traditionell kein Geld für Stühle hat?
daß man hier superfreundlich ist, weil es alle auf deine Kohle abgesehen haben?
daß es im Inselinneren Sehenswürdigkeiten gibt die echt toll sind, aber Balinesen, die nur 30 km davon entfernt wohnen, diese nicht kennen?
daß auf den Strassen Krieg herrscht. Es wird ständig und überall überholt, egal welches Risiko dahinter steckt. Man glaubt an die Wiedergeburt und ein Crash gegen ein entgegenkommendes KFZ gilt nicht als Selbstmord.
daß es Pauschalpreise für Krankenhausaufenthalte gibt. Ein Beispiel: Die Kaiserschnittentbindung für mein balinesisches Patenkind Rudy hat 5,2 Millionen Rps gekostet und beinhaltete die OP, die Narkose sowie 3 Tage und 2 Nächte im Spital incl. Verpflegung.
daß man mit einem Scooter für 4 € am Tag und einer Karte hier alles erkunden kann. Aber bedenkt, die Straßenverhältnisse sind hier teilweise katastrophal, Schlaglöcher bis zu 50cm, die man bei Regen nicht sieht.
daß man besser keinem Vertrauen sollte? Um an Geld zu kommen wird gelogen, daß sich die Balken biegen.